DIE GESCHICHTE DER KÖLSCHEN WEIHNACHT
Wie kam es zur Kölschen Weihnacht von Sa Cova?
Inspiriert durch einen Weihnachtsnachmittag in der Kölner Philharmonie hatte Roland Kulik im Frühjahr 1996 die Idee ein typisch kölsches Weihnachtsprogramm auf eine typisch kölsche Bühne in einer typisch kölschen Atmosphäre zu bringen. Dabei erinnerte Kulik sich an die frühere Bedeutung der Brauhäuser in Köln, in denen - anders als heute - gelebt, diskutiert, gemalt, gesungen, gelesen und gefeiert wurde. Das Brauhaus hatte als "Veedelstreff" große Bedeutung für das Leben und Arbeiten im Veedel. Also machte er sich auf die Suche nach einer geeigneten Spielstätte.
​
Dies war nicht so einfach und bei vielen Brauhäusern Kölns blieb seine Anfrage unbeantwortet. Zu guter Letzt stieß er auf Christian Bügel vom Kölner Verbund, der sich im Namen der Küppers-Brauerei für dieses Projekt interessierte. Schnell stellte sich heraus, dass die Brauerei durch die Eröffnung des "Küppers Club" in der Alteburger Straße über eine ideale Spielstätte verfügte, in der seine Idee "Kölsche Weihnacht im Brauhaus" vollständig umsetzt werden konnte. Mit einem hohen finanziellen Risiko gingen die Brauerei, der Brauhausbetreiber und Kulik das Projekt an.
Wie ein Kinderarzt der Kölschen Sprache Weihnachtslieder schenkte
Ein 70-minütiges Programm bestehend aus Musik, Erzählungen und Lesungen in einem Brauhaus, bei vollem Service (Speisen vor und Getränke während der Vorstellung) in einer absolut familiären Brauhausatmosphäre, bei der es dann zusätzlich gelingen musste eine Kleinkunstbühne zu integrieren. Das war Kulik´s Ziel.
​
Es gelang ihm. Unterstützt von den Kölner Urgesteinen Uschi Werner-Fluss, Henner Berzau und Karlheinz Jansen brachte er das Programm erstmalig auf die Bühne des Küppers Clubs an der Alteburgerstraße.
​
Exkurs: Dr. Henner Berzau, der "Puute Doktor" (Kinderarzt) aus Köln-Riehl spielt für unsere Kölsche Weihnacht eine ganz besondere Rolle. Ohne ihn, seine Idee und seine selbst geschriebenen Chressdachsleeder (Weihnachtslieder) würde es die Kölsche Weihnacht, wie sie heute stattfindet, nicht geben. Mit seiner Mundartgruppe "Riehler Jassemusikante" trat er 1976 auf dem Weihnachtsmarkt am Altermarkt auf und schrieb dafür in 14 Tagen und Nächten seine ersten sechs Kölschen Weihnachtslieder. Das waren Lieder, die sich durch einen vielfach kritischen Zeitbezug auszeichnen, und zudem Köln, seine Sprache und sein Lebensgefühl zum Anhaltspunkt nahmen. Die Rückbesinnung auf das, was Weihnachten einmal war, lag Berzau am Herzen. Doch was ist das Besondere an der Kölschen Weihnacht von Dr. Henner Berzau? Es sind die Texte, die das Publikum einfangen, beeindrucken und zum Nachdenken anregen. Es ist die bescheidene Art der Präsentation und der liebevolle Vortrag der Bühnenpartner, den wir von Sa Cova für unsere Kölsche Weihnacht in den Vordergrund stellen.
​
Ein voller Erfolg!
​
Der Erfolg war riesig und zu den acht geplanten musste wegen der großen Nachfrage eine Zusatzvorstellung eingeschoben werden. Dies machte Mut das Programm ein zweites Mal (1997) aufzulegen. Bereits im September zeigte sich, dass auch hier wieder ein großes Interesse bestand, und so wurde die zweite Auflage geplant und mit elf restlos ausverkauften Vorstellungen im Dezember gespielt. Der Erfolg war noch größer als im Vorjahr. Bierdeckel mit Kartenbestellungen wurden während der Zugabe auf die Bühne geworfen. Bereits kurz nach Ende der letzten Vorstellungen lagen per Fax die ersten Kartenwünsche von ganzen Gruppen für das Programm 1998 vor.
Alle 14 gespielten Veranstaltungen in ´98 waren ausverkauft. Die Stimmung war super und unmittelbar nach den Veranstaltungen erreichten Kulik wieder die ersten Kartenvorbestellungen für 1999. Die Fangemeinde, die sich jedes Jahr im Dezember ins Brauhaus begab, um dort die Kölsche Weihnacht zu erleben, wuchs und wuchs. Im Jahr 2002 waren es ca. 12.000 Besucher und bereits vor dem letzten Konzert waren sämtliche Brauhausvorstellungen für 2003 wieder ausverkauft.
Mit acht Veranstaltungen im Premierenjahr begann 1996 diese Erfolgstory. Aus dem Küppers- wurde das DOM-Brauhaus, und immer mehr und mehr Besucher strömten zur Kölschen Weihnacht.
Auch das Ensemble wuchs mit den steigenden Besucherzahlen. Klassische Elemente kombinierte Roland Kulik mit kölschen Tönen. Ein Streichquartett wurde integriert. Im Jahr darauf ein Blechbläserquintett. Damit schuf sich Kulik eine große musikalische Vielfalt und blieb immer seinem Grundsatz der handgemachten Musik treu.
​
Die Kölsche Weihnacht im Eltzhof
2002 stand fest, dass das Gelände der Dombrauerei verkauft werden sollte und Kulik machte sich auf den Weg eine neue Spielstätte zu finden. Was sich als nicht einfach herausstellen sollte.
​
2003 hatte der WDR den Plan die Kölsche Weihnacht ins Fernsehen zu holen. Gesucht wurde ein Drehort und eine entsprechende Spielstätte. Kulik fand diese im Eltzhof und dort ließ er im Dezember 2003 ein Spiegelzelt aufbauen. Die Produktion war eine Sternstunde und machte die Kölsche Weihnacht auch überregional bekannt.
Als Kulik 2004 vom Eigentümer des Eltzhofes das Angebot bekam gemeinsam mit ihm aus dem alten Gutshof einen Kulturhof zu machen dachte er nicht lange nach. Gemeinsam mit seiner Familie und dem Sa Cova-Team entwarf er ein Konzept, das vom Eigentümer, Baron Eltz, begrüßt wurde. Mit der Schließung des DOM-Brauhauses im März 2006, fand seine „Kölsche Weihnacht“ mit dem Eltzhof eine wunderbare, gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebundene neue Heimat.